Teilungsversteigerung: Kosten
Einleitung
Eine Teilungsversteigerung ist ein kostspieliges Verfahren. Die erfolgreiche Durchführung einer Teilungsversteigerung hängt neben einer akribischen Vorbereitung vor allem von einer strategischen Durchführung ab. Fehlt der Weitblick um alle Teilschritte und Scenarien im Vorhinein abschätzen zu können, so kann ein einfacher Antrag auf Teilungsversteigerung schnell zum finanziellen Desaster werden. Viele Erben werden von den Gesamtkosten einer Teilungsversteigerung überrascht – vor allem dann, wenn ungeplante Massnahmen und Prozesse durchgeführt werden müssen um überhaupt eine komplette Aufteilung der Gemeinschaft erreichen zu können. Im Folgenden finden Sie alle relevanten Kosten die über den gesamten Ablauf einer Teilungsversteigerung und auch die Folgeprozesse vom Antragsteller zu berücksichtigen sind.
Phase 1: Teilungsversteigerung
Nach 14 Tagen
Antrag auf Teilungsversteigerung und Veröffentlichung
Der Antrag auf Teilungsversteigerung löst sehr zeitnah die ersten Kosten aus. An das zuständige Amtsgerichts muß der Antragsteller die Kosten für die Veröffentlichung bezahlen. Bei einer online Veröffentlichung sind nur 150.- Euro fällig. Die Veröffentlichung in regionalen Zeitungen kostet den Antragsteller zwischen 1.000 und 2.000 € und ist vom jeweiligen Amtsgericht abhängig.
Für die bloße Beantragung der Versteigerung zur Aufhebung der Gemeinschaft kann zudem der eigene Anwalt bereits seine erste Gebühr abrechnen.
Monat 1-9
Allgemeine Vorbereitung des Verfahrens
Für die Einleitung und Vorbereitung des Versteigerungsverfahrens wird das zuständige Amtsgericht eine Gebühr für das “Verfahren im Allgemeinen” nach Nr. 2211, 2212 KostenV erheben. Diese Gebühr beinhaltet Ausgaben für Verfahrenskosten und Gutachterkosten. Die Berechnungsbasis für die Berechnung dieser Gebühr ist der Wert der zu versteigernden Immobilie.
Zudem wird für den eigenen Juristen eine weitere Anwaltsgebühr fällig.
Monat 11
Durchführung der Teilungsversteigerung
Für die Abhaltung des Versteigerungstermins ist nach Nr. 2213 KostenV eine Gebühr für Verfahrenskosten fällig und an das Versteigerungsgericht zu bezahlen. Basis für die Berechnung der Gebühr ist das höchste Gebot aus dem durchgeführten Versteigerungstermin.
Für die Vertretung im Versteigerungstermin wird Ihr Anwalt ein gesondertes Honorar abrechnen.
Monat 12
Erlösverteilung
Das Verteilungsverfahren ist eine separater Prozessschritt und löst nach Nr. 2215, 2216 KostenV eine gesonderte Gebühr aus, die an das Gericht zu bezahlen ist. Für die Berechnung der Gebühr wird der Wert Zuschlags aus dem vorher durchgeführten Versteigerungstermin angesetzt. Für die Betreuung bei der Erlösverteilung steht dem eigenen Anwalt eine zusätzliche Gebühr zu. Mit der Hinterlegung der Bezahlung des Höchstgebotes bei Gericht ist das eigentliche Teilungsversteigerungsverfahren beendet.
Phase 1: Kostenbeispiel
Die Kostenbetrachtung für die Teilungsversteigerung bezieht sich auf folgendes Erb-Szenario:
– Erbanteilsgröße: 50%
– Geerbte Immobilie (Wert): 250.000 €
– Geerbtes Sparguthaben: 50.000 €
Da das Sparguthaben für die Teilungsversteigerung nicht umsetzbar ist, ergibt sich eine Berechnungsgrundlage von 125.000 € für den Anteil des Erben.
Im besten Fall
Online Veröffentlichung: 75 €
Gerichtskosten Verfahren: 1.738 €
Gutachterkosten: 714 €
Anwaltskosten: 2.498 €
Gesamt: 5.025 €
Im schlechtesten Fall
Online Veröffentlichung: 150 €
Gerichtskosten Verfahren: 3.476 €
Gutachterkosten: 3.156 €
Anwaltskosten: 2.258 €
Zweiter Termin notwendig: 1.858 €
Gesamt: 10.907 €
Damit ist jedoch die Auflösung der Gemeinschaft und die Aufteilung der Versteigerungserlöses noch nicht gewährleistet. Eine vermeintlich logische Aufteilung nach Prozentsatz des Erbteils wird vom Amtsgericht nicht automatisch durchgeführt.
Phase 2: Erlösverteilung / Erbauseinandersetzungsklage
Monat 13-36
Klage auf Erlösverteilung
War der Grund für die durchgeführte Teilungsversteigerung ein Streit unter den Erben / Eheleuten, bzw. bestand damals keine Einigkeit hinsichtlich der Immobilie, so führt sich diese Blockade sehr häufig während des Verteilungsverfahrens fort. Wenn die Einigung zur Aufteilung des Versteigerungserlöses fehlt (feststehende Erbanteilsgößen z.B. jeder Erbe besitzt 50%, sind nicht ausschlaggebend), so sind weitere Gerichtsprozesse erforderlich. Mit der Klage auf Erlösverteilung, die über mehrere Instanzen durchgeführt werden kann, entstehen weitere erhebliche Kosten für Sie.
Erste Instanz – Landgericht:
Es entstehen Gerichtskosten und Anwaltskosten, die unabhängig vom Ergebnis bezahlt werden müssen.
Zweite Instanz – Oberlandesgericht:
Es entstehen erneut Gerichtskosten und Anwaltskosten, die von den jeweiligen Prozessbeteiligten entrichtet werden müssen.
Dritte Instanz – Bundesgerichtshof:
Nochmalige Anwaltskosten und Gerichtskosten sind für die letzte Instanz zu bezahlen, bevor ein endgültiges Urteil vorliegen wird.
Wurde die Klage überwiegend verloren und das Urteil fällt für den Gegner aus, so sind auch dessen Anwaltskosten zusätzlich von Ihnen zu übernehmen.
Phase 2: Kostenbeispiel
Die Kostenbetrachtung für die Erlösverteilung bezieht sich auf folgendes Erb-Szenario:
– Erbanteilsgröße: 50%
– Geerbte Immobilie (Wert): 250.000 €
– Geerbtes Sparguthaben: 50.000 €
Basis für die Kostenberechnung ist gesamter Nachlasswert = Streitwert für die Berechnung: 300.000 €
Im besten Fall
Anwalt/Gerichtskosten 1. Instanz: 14.826 €
Gegnerischer Anwalt 1. Instanz: 0 €
Anwalt/Gerichtskosten 2. Instanz: 18.178 €
Gegnerischer Anwalt 2. Instanz: 0 €
Anwalt/Gerichtskosten 3. Instanz: 23.607 €
Gegnerischer Anwalt 3. Instanz: 0 €
Gesamt: 56.611 €
Im schlechtesten Fall
Anwalt/Gerichtskosten 1. Instanz: 14.826 €
Gegnerischer Anwalt 1. Instanz: 7.440 €
Anwalt/Gerichtskosten 2. Instanz: 18.178 €
Gegnerischer Anwalt 2. Instanz: 8.330 €
Anwalt/Gerichtskosten 3. Instanz: 23.607 €
Gegnerischer Anwalt 3. Instanz: 11.297 €
Gesamt: 83.678 €
Damit ist jedoch die Auflösung der Gemeinschaft und die Aufteilung der Versteigerungserlöses noch nicht gewährleistet. Eine vermeintlich logische Aufteilung nach Prozentsatz des Erbteils wird vom Amtsgericht nicht automatisch durchgeführt.
Zusammenfassung
Es können erhebliche Kosten mit der alleinigen Teilungsversteigerung entstehen. Darüber hinaus muss der häufig nötige Weg einer Klage auf Erlösverteilung beschritten werden, wodurch Sie insgesamt bis zu 2/3 (94.000 € im Rechenbeispiel bei einem Erbanteilswert von 150.000 €) Ihres Erbes verlieren könnten. Diese Kosten müssen von Ihnen vorab als liquide Mittel zur Verfügung stehen. Sollte Ihnen das Geld ausgehen, ist das bis dahin investierte Geld verloren. Zudem steckt Ihr Ebteil weiterhin fest in der Erbengemeischaft.
ErbTeilung ist die Lösung:
Wir übernehmen das finanzielle Risiko für Sie, denn wir arbeiten erfolgsorientiert: Sie müssen uns erst bezahlen, nachdem Sie Ihr Erbe erhalten haben und auch nur einen zuvor festgelegten Prozentsatz vom erzielten Erbe. Dabei arbeiten wir stets mit einem Netzwerk an spezialisierten Fachanwälten in Ihrer Nähe zusammen um Ihren Erbfall schnell und effizient zu lösen.
ERB|TEILUNG® macht Erbanteile zu Geld
ERB|TEILUNG bietet abschließende Lösungen an, um Erbengemeinschaften sicher zu verlassen oder aufzulösen. Der Erbanteil wird dabei effizient in liquides Geld umgewandelt. Unsere Kunden können wählen, ob ihnen eine schnelle Umwandlung oder ein maximaler Erlös in der Erbengemeinschaft wichtiger ist.